Willkommen beim Aufstiegsrat 

Als Aufstiegsrat lasse ich die Tasten glühen. Vor allem über die Würzburger Kickers. Ohne Vereinsbrille, aber mit Nebenwirkungen. Ergebnisse lügen nicht. Das Spielgeschehen stellt hin und wieder das Ergebnis auf den Kopf. Fußball ist halt so. rft@aufstiegsrat.de 

 

 

Der Aufstiegsrat lässt am Saisonende die spitze Feder ruhen

 

RFT 18. April 2024 | Irgendwann ist alles geschrieben. Und dann ist es an der Zeit aufzuhören. Die Geschichte der Kickers wird sich in der Saison 2024/25 wiederholen. Entweder in Liga drei oder in der Regionalliga Bayern. Wird der Aufstieg verspielt, dann könnte es kurzfristig spannend werden: Weiter Profis oder doch Amateurstatus? Neue Spieler, neuer Trainer, neuer sportlicher Leiter? In jedem Fall geht es ums liebe Geld. Nicht vergessen: Über allem und unabhängig von jeder Liga steht der FC Würzburger Kickers e. V. Dem Fußball am "Dalle" werde ich als "aktiver" Zuschauer weiterhin meine Aufmerksamkeit schenken. 

 

Was andere über die Regionalliga Bayern denken, ist nicht unser Problem

 

RFT 08. April 2024 | Wenn man sich die Landkarten der einzelnen Regionalligisten anschaut, dann ist das schon eine Fahrt durch Gauen und Auen. Da braucht niemand im Norden, Nord-Ost, Westen und Südwesten die Nase rümpfen. Meppen, Drochtersen/Assel, Lohne oder Jeddeloh II sind keine Adressen, die regelmäßig im Kicker- Sportmagazin Schlagzeilen machen. Quizfrage SV Jeddeloh bei Günter Jauch - Antwort: Jeddeloh ist ein Sportverein aus der Bauerschaft Jeddeloh II in der Gemeinde Edewecht im Landkreis Ammerland. "Hurra!" 

Betrachten wir uns die Fußballhochburg-West: Wiedenbrück, Bocholt, Rödinghausen, Ahlen und Lippstadt. Furchterregend sind auch diese Clubs nicht. In Wahrheit haben nur die zweiten Mannschaften aus Köln, Schalke, Düsseldorf und Gladbach einen Namen. Alemannia Aachen lebt wie der Wuppertaler SV von der Vergangenheit.

Im Südwesten ist das genauso: Offenbacher Kickers, Stuttgarter Kickers, Hessen Kassel, FC Homburg. Und die Regionalliga Nordost? Cottbus kennt man. Jena, Chemnitz, Erfurt und Lok Leipzig auch. Das war es dann mit Heimatkunde.

Die Regionalliga Bayern braucht sich, was die fußballerische Qualität angeht, ganz bestimmt nicht verstecken. Hier sind die zweiten Mannschaften in Nürnberg, Augsburg, Bayern München und Fürth immer schwer zu bespielen. Sicher ist für den Fußballfan in Hannover Vilzing am Ende der Landkarte. Aber Drochtersen im Landkreis Stade sagt mir auch nichts.

Wer also mit den Fingern auf die angeblich schwächere Regionalliga Bayern deutet, der kennt seine eigene Umgebung nicht. Die Kickers sind bis jetzt ohne Niederlage. Darüber wundern sich einige in Fußball-Deutschland. Dabei ist diese einmalige Leistung gar kein Wunder. Dahinter steckt zielgerichtete Arbeit mit einem Spielerkader, der bis in die Zehenspitzen des Platzwarts hinein als Team funktioniert. Oder auf einen Nenner gebracht: Sind die Kickers zu stark, sind die anderen zu schwach.  

        

 

Kann die Mannschaft Entscheidungsspiele gewinnen?

 

RFT 18.03.2024 | Prüfungsangst zwang schon manchen Klassenprimus in die Knie. Wer kennt das nicht: Alle Klausuren top bei den entscheidenden Prüfungen Flop. Nach einem Fußballspiel tagt kein Prüfungsausschuss, der im Nachhinein mildtätig gestimmt Gnade walten lässt. Es zählt einzig der eine Tag, die 90 plus ein paar Minuten, an dem eine Mannschaft funktionieren muss wie noch nie zuvor. Alle Spiele, alle Tore davor sind nicht mehr wichtig. Ob das gerecht ist oder nicht, ist völlig egal. Die Mannschaft von Trainer Marco Wildersinn steht am Samstag, 23. März, 14 Uhr, in Pipinsried auf dem Prüfstand. Kann sie das Toto-Pokal-Halbfinale gegen den Neunten der Bayernliga-Süd gewinnen? Vom Papier her klare Sache. Das dachten vor dem Viertelfinale die Münchner Löwen, auch. Pipinsried hat 625 Einwohner. Der Verein, ein Underdog. Die Kickers Profis. Alles klar? David gegen Goliath. Das Halbfinale ist der erste Härtetest in der Kategorie Entscheidungsspiele. Die Bedeutung ist groß: Bei einem Sieg findet das Endspiel um den Bayerischen-Toto-Pokal voraussichtlich am 25. Mai im Kickers-Stadion statt. Bei einem Titelgewinn winkt die Teilnahme an der DFB-Pokal-Hauptrunde. Die bringt ordentlich Zaster in die durchaus aufnahmefähige Kickers-Kasse.

Jetzt muss der "Chef der Regionalliga" seinen Vorschusslorbeeren gerecht werden und beweisen, dass er auf den Punkt da ist, wenn eine Entscheidung ansteht.  

 

        

 

Als wäre Liga drei der Heilsbringer 

 

RFT 04.03.2024 | Drei Monate Abstinenz vom Dalle hinterlassen Spuren. Aber wenn der Berg ruft, dann ist die Entziehungstherapie zu Ende. Hurra, wir sind wieder da! In meinem Alter schaut man sich schon einmal um, wer es von den alten Kämpen noch hinauf schafft in den Rot-Weißen-Freilufttempel. Und siehe da, es sind wieder ein paar mehr, die ich vermisse. Mein Blick auf die Tribüne in den Fanblock sagt mir, die jungen Fans und Fan:Innen (ein bisschen Spaß muss sein) haben sich wohl übers Jahr halbiert? Leute mit der kleinen Schar reicht es höchstens für eine Klassenfahrt, aber nicht für Liga drei. Sollten wir aufsteigen, dann fressen uns die Alemannen vom Aachener Tivoli auf. 20.000 Zuschauer sind beim Tabellenführer der Regionalliga-West keine Seltenheit. Aber noch ist es nicht so weit! 

 

Alles und alle sind am Dallenberg auf die dritte Liga konzentriert. Die Verträge mit Trainer und Sportvorstand sind dafür gemacht. Klappt der Aufstieg nicht dann ... Ja, dann wird man weitersehen. Schwamm drüber, wir schaffen das. Relegation ist für uns wie hausgemacht. Darin waren wir in der Vergangenheit extrem stark. Grüße in die Wedau zum MSV! Ein freundliches Hallo nach Saarbrücken. Und an den BC Aichach, dem aktuellen Tabellenführer der Kreisliga-Ost, erinnere mich auch gerne. 

 

Bei allem Optimismus mache ich mir trotzdem Gedanken, wenn ich die Entwicklungen betrachte. Die Vereine in Liga drei schleppen fast alle Rote Zahlen mit sich herum. Die Verbindlichkeiten sind deutlich angestiegen: 5,69 Millionen Euro im Schnitt pro Klub. Für Personalaufwand gaben die Vereine durchschnittlich 5,25 Millionen Euro aus - und übertrafen erstmals die Fünf-Millionen-Marke. In der Liga verdienen Fußballer längst gutes Geld. Wohin das im Fall eines Abstiegs in die Regionalliga führt, weiß aktuell besonders die SpVgg Bayreuth zu berichten. Um es deutlich zu machen: Die Liga drei ist kein Heilsbringer. Für Absteiger wird sie zur Schuldenfalle. Traditionsvereine wie Duisburg, Bielefeld, Mannheim und Halle kämpfen wie verrückt um den Klassenverbleib. Der ist trotz eines hohen Zuschauerschnitts und toller Stadien ein Kampf um die blanke Existenz. Die oft beschworenen TV-Gelder betragen in der Saison 23/24 rund 1,3 Millionen Euro pro Verein. Salopp sage ich, das Geld ist bereits ausgegeben, bevor die neue Spielzeit beginnt.  

 

Bei den Themen Stadion und Zuschauerschnitt backen wir Kickers kleine Brötchen. Vor Jahren wurden im Aufsichtsrat Pläne vorgelegt, wie das neue Stadion mal aussehen soll. Toll, keine Frage! Fakt ist, es schiebt sich nichts. Bei uns stehen heimische Zuschauer und Gäste-Fans buchstäblich im Regen oder in der prallen Sonne. In der 3. Liga muss die Rasenheizung funktionieren und der Aufwand in puncto Sicherheit ist deutlich größer als in der Regionalliga. 

 

Was ist also zu tun? Es müssen deutlich mehr zahlende Zuschauer zu den Spielen kommen. Die 2.000 bis 2.500 mögen für die Regionalliga Bayern erfreulich sein, sind aber eine Klasse höher keine Hausnummer. Der Zuschauerschnitt muss bei erhöhten Eintrittspreisen meines Erachtens wenigstens 6.000 Zuschauer betragen.

 

Und wenn mir einer etwas von der 2. Bundesliga erzählt, dann soll er sich die Kostenplanung vom sogenannten neuen Stadion zeigen lassen. Denn mit dem "alten" Kickers-Stadion brauchen wir erst gar nicht antreten. Wer mag und soll das in der Stadt bezahlen, die selbst mit der neuen, finanziell gesicherten Multifunktionshalle nicht in die Pötte kommt?

 

Bildquelle Stadion: FWK/Main Post 

        

 

Wenn Zusammenhalt wirkt 

 

RFT 01.03.2024 | Männer, was sage ich da? Ich meine selbstverständlich Experten. Am Stammtisch hat jeder mindestens tausend Spiele in den Knochen. Da kommt einiges zusammen: Bayern München, Mönchengladbach, Kölle, HSV, KSC, der DFB und die DFL. Einigkeit herrscht selten. Zu groß sind Rivalität und finanzieller Klassenunterschied. Der FC Bayern versaut die Preise. Die FIFA, die UEFA und der DFB sind jeweils ein korrupter Saustall. Und die DFL bekommt den Rachen nicht voll! So viel zur Meinungsvielfalt, die sich am Stammtisch etwa so oft wiederholt wie auf ZDF-Neo "Wilsberg". 

 

Immer wieder geht es in den Diskussionen ums Geld und kaum noch um den Sport. "Fußball ist unser Leben", trällerten einst die auserwählten Spieler der Nationalmannschaft. Das Liedchen von Komponist Jack White aus dem Jahr 1973 ist komplett aus der Zeit. Heute klingt es in den Ohren wie Hohn auf die Spieler, die 1974 im eigenen Land Weltmeister wurden. Wer spielt denn heute noch für Freud' und Ehr'? Nur der blutige Amateur!

 

Damals war es das erklärte Ziel eines jeden jungen Fußballers eines Tages für Deutschland in der Nationalmannschaft zu spielen. Heute träumen die Jungs von der Premier League. Dort gibt es richtig Kohle. Ran an den Säckel von Investoren wollte auch die DFL. Dann hagelte es plötzlich in den Stadien Tennisbälle. Es drohte Spielabbruch. Es dauerte, bis man in der DFL merkte, hoppla, den Fans geht es um ihre Vereine. Und wenn es darum geht, dann herrscht bei aller Rivalität von Lübeck bis nach Burghausen, Solidarität. Großes Erstaunen bei den Herren um Aki Watzke. Lange Gesichter bei möglichen Investoren. Fußball ist für die oft unterschätzten Ultras weit mehr als nur ein Spiel für Geld. "Egal welche Liga, wir lieben dich sowieso." Wenn ein Präsident, gar ein Manager, geschweige ein Investor glaubt, er sei mit dem Fangesang gemeint, dann hat er nichts verstanden. Indem "Fußball ist unser Leben" Lied heißt es zum Schluss:

 

"Ja, einer für alle, alle für einen. Wir halten zusammen, und ist der Sieg dann unser, sind Freud' und Ehr' für uns alle bestellt."    

 

Wir halten zusammen und was Zusammenhalt bewirken kann, das hat die DFL und auch der DFB erleben dürfen. Hoffentlich erkennt man dort und in den Klubs, wie wertvoll für die Zukunft des Fußballs die Solidarität der Fans ist. 

 

 

"Wenn der Kaiser spricht, legen sogar die Engel ihre Harfen beiseite"

 

RFT 02.02.2024 | Für das Spiel war ich in die VIP-Lounge eingeladen. Es endete 2:1 für Bayern München. Die Bayern standen im Endspiel der Champions Legaue. Real Madrid war raus. Ich sah den sagenhaften Louis Figo, den brillanten Raul und natürlich Roberto Carlos. Es war der 9. Mai 2001 im Olympia-Stadion. Wie jeder weiß, gehe ich lieber in den Wildpark und in den Dalle als zu den Großkopferten. Nach dem Spiel ging es in die VIP-Lounge. Mein Tisch wurde von Roland Grahammer und seiner Frau betreut. Roland kenne ich von seiner Zeit beim 1. FCN. Einer meiner Söhne spielte 1987-89 in der U-19 beim Club. Ich erlebte bei den VIPs Boris Becker und lernte Franz Beckenbauer kennen. Der Spruch von Max Merkel "Wenn der Kaiser spricht ...", ist und war nicht übertrieben. Im Gegenteil! In meinem langen Berufsleben bin ich vielen namhaften Menschen begegnet. Aber noch nie so einer Lichtgestalt wie Franz Beckenbauer. Die Bundesrepublik hat die weltweit beliebteste und namhafteste deutsche Persönlichkeit verloren. Vom Deutschen Fußball ganz zu schweigen: leider. 

 

 

Regionalliga Bayern-Saison 23/24
Wird in dieser Saison alles gut?
Aufstiegsrat Archiv Regionalliga 22-23 .[...]
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Regionalliga-Saison 22/23
Das Ziel wurde knapp, aber deutlich verfehlt.
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Hurra oder doch nicht?
Aha!
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